Geschichte des Unitarismus und Universalismus
Verfasst von MMag. Ali Gronner
Fausto Sozzini
Quelle: Wikipedia
Der Same der unitarischen Häresie war ausgestreut. Nach dem Tode Servetos wurde er von anderen Denkern aufgenommen. Diesmal waren es italienische Humanisten, die in die Fußstapfen des iberischen Reformators traten. Zwei Namen sollen besonders herausgehoben werden: Lelio (1525-1562) und Fausto Sozzini (1539-1604), Onkel und Neffe, letzterer der begabte Fortführer und Weiterentwickler theologischer Positionen, die der vorsichtigere Lelio zuerst entwickelt hatte. Seine volle Wirksamkeit entfaltete Fausto Sozzini in Polen, das damals ein religiös aufgeschlossenes Land war, das den Juden mancherlei Möglichkeiten bot, von denen sie im übrigen Europa nur träumen konnten und in dem die Reformation Fuß gefasst hatte. Erst später sollte sich der bleierne Schatten eines gegenreformatorischen Katholizismus über das Land legen und ihm seine graue konfessionelle Einförmigkeit überstülpen.
In Polen also gelang die Gründung einer eigenständigen Kirche, der eine kurze Zeit der Blüte beschieden war, ehe sie der Rekatholisierung des Landes zum Opfer fiel. Freilich handelte es sich noch nicht um einen voll entwickelten Unitarismus, der sich für einige Jahrzehnte dort etablieren konnte, aber doch um eine nichttrinitarische Glaubensform, die als Socianismus einen wichtigen Beitrag zur Herausbildung des Unitarismus leistete.