Geschichte des Unitarismus und Universalismus
Verfasst von MMag. Ali Gronner
Miguel Serveto
Quelle: Wikipedia
Einem Manne aus Spanien - Miguel Serveto (1511-1553) - fiel beim Studium der biblischen Schriften auf, daß eines der grundlegendsten christlichen Dogmen, die Lehre von der Trinität, überhaupt nicht biblisch abgesichert ist. In seinem Buche De trinitatis erroribus (Über die Irrtümer der Trinität) legte er 1531 diese Erkenntnis erstmals der theologisch interessierten Öffentlichkeit vor. Serveto stammte aus Spanien, einem Land, das jahrhundertelang unter muslimischer Herrschaft gestanden war und einen beachtlichen Anteil an jüdischer Bevölkerung aufwies. Nicht zufällig erschien ihm die Trinität verdächtig, ein verkappter Tritheismus, ein Glaube an drei Götter zu sein. Die Erfahrung mit dem strengen Monotheismus des Judentums und des Islam blieb gewiss nicht ohne Einfluß auf das Denken des jungen Theologen.
Serveto war im besten Sinne des Wortes ein Kind seiner Zeit. Er war ein Mann von umfassender humanistischer Bildung und Gelehrsamkeit. Von der Ausbildung her zunächst Jurist, wurde er ein Theologe von Rang, leistete aber auch auf dem Gebiet der Medizin Herausragendes. Er war aber auch starrköpfig und rechthaberisch. So versuchte er mit grimmigem Eifer den nicht minder halsstarrigen Calvin von der Richtigkeit seiner Position zu überzeugen. Dies wurde Serveto zum Verhängnis. Auf Betreiben Calvins wurde er am 27.Oktober 1553 als Ketzer in Genf am Scheiterhaufen verbrannt - eine Tat, die bis heute einen dunklen Schatten auf das Bild des Reformators wirft.