Grundsatzerklärung

Wir, die Menschen, die sich im Unitarisch - Universalistischen Forum auf freiwilliger Basis zusammengeschlossen haben, wollen nach besten Kräften gemeinsam eintreten für:

  • die Achtung des unantastbaren Wertes und der Würde, die jedem Menschen kraft seines Menschseins zukommen;
  • Gerechtigkeit, Fairness und mitfühlende Solidarität als Grundlage aller menschlichen Beziehungen;
  • gegenseitige Akzeptanz und Ermutigung zu menschlichem, intellektuellem und spirituellem Wachstum in unserer Vereinigung;
  • universelle Menschenrechte und individuelle Freiheiten;
  • eine freie, von Toleranz und Verantwortung getragene Suche nach sinngebenden Werten;
  • Gewissensfreiheit und die Anwendung demokratischer Prozesse innerhalb unserer Vereinigung und in der Gesellschaft insgesamt;
  • das Ziel einer gewaltfreien, solidarischen, emanzipierten offenen Gesellschaft, die wir letztlich auch im Weltmaßstab verwirklicht sehen wollen;
  • Respekt vor der in wechselseitiger Abhängigkeit vernetzten Gesamtheit allen Seins, deren Teil wir sind.

Die unitarisch-universalistischen Traditionen, auf die wir uns stützen, speisen sich aus vielen Quellen:

  • die unmittelbare Erfahrung und das Staunen, die uns angesichts des Universums, des Wunders des Lebens und der Kräfte, die es hervorbringen und bewahren, zuteil werden;
  • die Worte und Taten prophetischer Frauen und Männer aus Vergangenheit und Gegenwart, die uns herausfordern, den ungerechten und lebensfeindlichen Kräften und Strukturen der Welt, die uns umgibt, Empathie, solidarisches Mitgefühl und Liebe entgegenzustellen;
  • Weisheit aus dem Fundus der Religionen der Welt, die für unser ethisches und spirituelles Leben Anstöße geben;
  • jüdische und christliche Lehren, die zur Nächstenliebe aufrufen;
  • humanistische Lehren, die dazu anhalten, der Leitung durch die Vernunft und den Ergebnissen der Wissenschaft Rechnung zu tragen, ohne in einen absolut gesetzten Rationalismus und Szientismus zu verfallen;
  • spirituelle Lehren erdzentrierter Traditionen, die den Zyklus des Lebens feiern und dazu anhalten, in Harmonie mit der Natur und ihren Rhythmen zu leben.

Wir anerkennen die Vielfalt an religiösen, philosophischen und weltanschaulichen Wahrheiten, sehen aber gleichermaßen die Gefahr, die von der Idee der einen Wahrheit ausgeht.

Ob wir uns letztlich gegenüber einer letzten Wahrheit oder einer Göttlichkeit beweisen müssen, mögen wir glauben oder nicht. So ist es unser Handeln, das uns in dieser Welt verkörpert und uns im Zirkel von Werden und Vergehen einmalig macht. Wir können in mancher Hinsicht aus der Spekulation über das, was jenseits des Erlebbaren liegen mag, Inspiration schöpfen, aber wir können uns niemals an etwas anderem messen als an den Konsequenzen, die unser Handeln verursacht.

Traditionen, Symbole und Rituale sind für uns nichts per se Heiliges, sondern die Verkörperung und Versinnbildlichung jener vielfältigen Werte und Ideen, die unser Leben jenseits der Notwendigkeiten des Alltags strukturieren.

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